Berühmte Chemiker: Eine Reise durch die Geschichte der Chemie
Die faszinierende Welt der Chemie und ihre bedeutendsten Köpfe
In diesem Text lernst du die berühmtesten Chemiker der Welt kennen. Mit einem Klick auf die Namen kommst du zu kurzen Erklärvideos und interaktiven Übungen zu den Personen!
Pioniere der modernen Chemie: Grundlagen für die Zukunft
Einige Chemiker legten den Grundstein für die moderne Chemie, indem sie fundamentale Gesetze und Konzepte entwickelten. Ihre Arbeit ist bis heute von immenser Bedeutung.
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Antoine Lavoisier (1743-1794): Der Vater der modernen Chemie
Antoine Lavoisier revolutionierte die Chemie durch seine systematische Vorgehensweise und präzisen Messungen. Er erkannte die Bedeutung des Sauerstoffs bei der Verbrennung und widerlegte die Phlogiston-Theorie. Lavoisier trug maßgeblich zur Entwicklung der chemischen Nomenklatur bei und gilt als einer der Begründer der modernen Chemie.
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John Dalton (1766-1844): Die Atomtheorie
John Dalton entwickelte die erste moderne Atomtheorie, die besagt, dass Materie aus unteilbaren Atomen besteht. Seine Theorie legte den Grundstein für das Verständnis chemischer Reaktionen und die Entwicklung der Stöchiometrie.
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Marie Curie (1867-1934): Radioaktivität und Nobelpreise
Marie Curie war eine Pionierin auf dem Gebiet der Radioaktivität. Sie entdeckte die Elemente Polonium und Radium und erhielt als erste Frau den Nobelpreis – und später sogar noch einen zweiten in Chemie. Ihre Forschung legte den Grundstein für die Nuklearchemie und die medizinische Anwendung radioaktiver Isotope.
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Jöns Jakob Berzelius (1779-1848): Chemische Symbole und neue Elemente
Jöns Jakob Berzelius führte die heute noch gebräuchlichen chemischen Symbole ein und bestimmte Atomgewichte mit großer Genauigkeit. Er entdeckte die Elemente Cer, Selen und Thorium und trug maßgeblich zur Entwicklung der analytischen Chemie bei.
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Joseph Louis Gay-Lussac (1778-1850): Gasgesetze
Joseph Louis Gay-Lussac entdeckte das Gesetz der Volumina, welches besagt, dass Gase bei chemischen Reaktionen in einfachen Volumenverhältnissen reagieren. Er leistete wichtige Beiträge zur Gaschemie und zur Entwicklung der Ballons.
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Otto Hahn (1879-1968) & Lise Meitner (1878-1968): Kernspaltung
Otto Hahn und Lise Meitner (obwohl Meitners Beitrag lange Zeit unterschätzt wurde) entdeckten die Kernspaltung, eine bahnbrechende Entdeckung, die das Atomzeitalter einleitete und die Entwicklung der Kernenergie und Kernwaffen ermöglichte. Hahn erhielt dafür den Nobelpreis für Chemie.
Das Periodensystem und die Ordnung der Elemente
Das Periodensystem der Elemente ist eine der wichtigsten Errungenschaften der Chemie und verdanken wir der Vision eines einzelnen Chemikers.
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Dmitri Mendeleev (1834-1907): Das Periodensystem
Dmitri Mendeleev entwickelte das Periodensystem der Elemente, eine systematische Anordnung der chemischen Elemente nach steigender Atommasse und ähnlichen chemischen Eigenschaften. Sein Periodensystem ermöglichte Vorhersagen über die Eigenschaften noch unentdeckter Elemente und ist bis heute ein grundlegendes Werkzeug in der Chemie.
Theoretische Chemie und das Verständnis chemischer Reaktionen
Das Verständnis, *wie* und *warum* chemische Reaktionen ablaufen, verdanken wir der Arbeit theoretischer Chemiker.
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Svante Arrhenius (1859-1927): Elektrolytische Dissoziation und Säure-Base-Theorie
Svante Arrhenius entwickelte die Theorie der elektrolytischen Dissoziation, die erklärt, wie Salze in Wasser in Ionen zerfallen und Strom leiten können. Er trug auch zur Entwicklung der Säure-Base-Theorie bei und erhielt den Nobelpreis für Chemie.
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Wilhelm Ostwald (1853-1932): Katalyse und physikalische Chemie
Wilhelm Ostwald leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der physikalischen Chemie, insbesondere zur Katalyse, chemischen Kinetik und Thermodynamik. Er erhielt den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten zur Katalyse.
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Gustav Kirchhoff (1824-1887) & Robert Bunsen (1811-1899): Spektralanalyse
Gustav Kirchhoff und Robert Bunsen entwickelten die Spektralanalyse, eine Methode zur Identifizierung von Elementen anhand ihres charakteristischen Lichtspektrums. Diese Technik revolutionierte die analytische Chemie und ermöglichte die Entdeckung neuer Elemente und die Untersuchung der Zusammensetzung von Sternen.
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Gilbert N. Lewis (1875-1946): Chemische Bindung und Säure-Base-Theorie
Gilbert N. Lewis entwickelte die Lewis-Theorie der chemischen Bindung, die die Bildung kovalenter Bindungen durch das Teilen von Elektronenpaaren erklärt. Er erweiterte auch die Säure-Base-Theorie und führte das Konzept der Lewis-Säuren und -Basen ein.
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Linus Pauling (1901-1994): Chemische Bindung und Molekülstruktur
Linus Pauling war ein Pionier auf dem Gebiet der chemischen Bindung und Molekülstruktur. Er entwickelte Konzepte wie die Elektronegativität und die Resonanztheorie und nutzte die Quantenmechanik, um chemische Bindungen zu beschreiben. Er erhielt den Nobelpreis für Chemie und den Friedensnobelpreis.
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Jacobus Henricus van ‘t Hoff (1852-1911): Stereochemie und chemische Dynamik
Jacobus Henricus van ‘t Hoff leistete grundlegende Beiträge zur Stereochemie, der räumlichen Anordnung von Atomen in Molekülen, und zur chemischen Dynamik. Er erhielt den ersten Nobelpreis für Chemie für seine Entdeckung der Gesetze der chemischen Dynamik und des osmotischen Drucks in Lösungen.
Organische Chemie: Die Chemie des Lebens
Die organische Chemie, die Chemie der Kohlenstoffverbindungen, ist essenziell für das Verständnis des Lebens und die Entwicklung neuer Materialien und Medikamente.
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Friedrich Wöhler (1800-1882): Synthese von Harnstoff
Friedrich Wöhler synthetisierte als erster organischer Chemiker Harnstoff aus anorganischen Ausgangsstoffen. Diese Synthese widerlegte die bis dahin vorherrschende Vorstellung einer “Lebenskraft” und begründete die moderne organische Chemie.
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Justus von Liebig (1803-1873): Agrikulturchemie und Laborgeräte
Justus von Liebig war ein Pionier der Agrikulturchemie und entwickelte wichtige Düngemittel. Er trug maßgeblich zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion bei und entwickelte zahlreiche Laborgeräte, darunter den Liebig-Kühler.
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Robert Burns Woodward (1917-1979): Komplexe organische Synthesen
Robert Burns Woodward war ein Meister der organischen Synthese. Er synthetisierte komplexe Naturstoffe wie Cholesterin, Cortison, Strychnin und Vitamin B12. Woodward erhielt den Nobelpreis für Chemie für seine Leistungen in der organischen Synthese.
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John Cornforth (1917-2013): Enzymmechanismen und Stereochemie
John Cornforth untersuchte Enzymmechanismen und die Stereochemie von Enzymreaktionen. Er erhielt den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten zur Stereochemie enzymkatalysierter Reaktionen.
Moderne Chemie und aktuelle Forschung
Die Chemie entwickelt sich ständig weiter. Moderne Chemiker forschen an neuen Materialien, nachhaltigen Technologien und innovativen Lösungen für globale Herausforderungen.
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Fritz Haber (1868-1934): Haber-Bosch-Verfahren
Fritz Haber entwickelte das Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniaksynthese, ein industrielles Verfahren zur Stickstofffixierung aus der Luft. Diese Erfindung revolutionierte die Düngemittelproduktion und ermöglichte die Ernährung von Milliarden Menschen. Haber erhielt den Nobelpreis für Chemie, obwohl das Verfahren auch zur Herstellung von Sprengstoffen verwendet wird.
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George Olah (1927-2017): Carbokationen und “magische Säuren”
George Olah erforschte Carbokationen, positiv geladene Kohlenstoffionen, und entwickelte “magische Säuren” zur Stabilisierung dieser reaktiven Spezies. Er erhielt den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten zur Carbokationenchemie.
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Robert Grubbs (1942-2021): Olefinmetathese
Robert Grubbs entwickelte die Olefinmetathese, eine vielseitige chemische Reaktion zur Knüpfung und Spaltung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen. Die Olefinmetathese hat breite Anwendung in der Polymerchemie, der Materialwissenschaft und der pharmazeutischen Industrie gefunden. Grubbs erhielt den Nobelpreis für Chemie.
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Frederick Sanger (1918-2013): Sequenzierung von Proteinen und DNA
Frederick Sanger entwickelte Methoden zur Sequenzierung von Proteinen und DNA. Seine Arbeiten waren grundlegend für die Molekularbiologie und Genetik und ermöglichten das Verständnis der genetischen Information und die Entwicklung der Gentechnik. Sanger erhielt zwei Nobelpreise für Chemie.
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Kary Mullis (1944-2019): Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
Kary Mullis erfand die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), eine revolutionäre Methode zur Vervielfältigung von DNA-Abschnitten. Die PCR ist ein unverzichtbares Werkzeug in der Molekularbiologie, Diagnostik und Forensik. Mullis erhielt den Nobelpreis für Chemie.
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Glenn T. Seaborg (1912-1999): Transurane Elemente
Glenn T. Seaborg entdeckte und charakterisierte zahlreiche transurane Elemente, also Elemente schwerer als Uran. Er trug maßgeblich zur Erweiterung des Periodensystems bei und erhielt den Nobelpreis für Chemie.
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Dorothy Hodgkin (1910-1994): Strukturaufklärung von Biomolekülen
Dorothy Hodgkin war Pionierin in der Röntgenstrukturanalyse von Biomolekülen. Sie klärte die Strukturen von Penicillin, Vitamin B12 und Insulin auf und erhielt den Nobelpreis für Chemie.
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Humphry Davy (1778-1829): Elektrochemie und neue Elemente
Humphry Davy leistete bahnbrechende Arbeiten in der Elektrochemie und isolierte durch Elektrolyse die Elemente Natrium, Kalium, Calcium, Strontium, Barium und Magnesium. Er entwickelte auch die Davy-Lampe für den Bergbau.
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Ahmed Zewail (1946-2016): Femtosekunden-Chemie
Ahmed Zewail begründete die Femtosekunden-Chemie, eine Methode zur Untersuchung chemischer Reaktionen in Echtzeit mit Femtosekunden-Laserpulsen. Seine Arbeiten ermöglichten Einblicke in die Dynamik chemischer Reaktionen auf atomarer Ebene. Zewail erhielt den Nobelpreis für Chemie.
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Alfred Nobel (1833-1896): Dynamit und Nobelpreisstiftung
Alfred Nobel war ein schwedischer Chemiker, Erfinder und Industrieller. Er erfand das Dynamit und stiftete den Nobelpreis, der jährlich an herausragende Leistungen in Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden vergeben wird. Obwohl Nobel selbst Chemiker war, erhielt er den Nobelpreis für Chemie nicht.
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Amedeo Avogadro (1776-1856): Avogadros Gesetz
Amedeo Avogadro formulierte das Avogadros Gesetz, das besagt, dass gleiche Volumina verschiedener Gase bei gleicher Temperatur und gleichem Druck die gleiche Anzahl von Molekülen enthalten. Dieses Gesetz ist fundamental für die Stöchiometrie und das Verständnis von Gasen.